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Nicht zögern – Leben retten! Das Gesundheitsamt tourt durch die Stadt

Prüfen, rufen, drücken – innerhalb von wenigen Minuten kann man zur Lebensretterin oder zum Lebensretter werden. Diese Botschaft trägt das Gesundheitsamt Frankfurt während der bundesweiten Woche der Wiederbelebung bis Sonntag, 22. September, in die Stadt hinein.
„Ein plötzlicher Herzkreislaufstillstand kann jeden treffen – auch im Freundeskreis und in der Familie. Die Woche der Wiederbelebung ist eine hervorragende Gelegenheit, die Menschen in der Stadt darüber aufzuklären, wie wichtig das Thema Wiederbelebung ist und ihnen zu zeigen, was im Falle eines Falles zu tun ist“, sagt Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit. „Zögern Sie nicht: Nutzen Sie die Möglichkeit einer Schulung und werden Sie zur Lebensretterin oder zum Lebensretter!“
In Deutschland werden innerhalb eines Jahres rund 120.000 plötzliche Herzkreislaufstillstände außerhalb von Kliniken gezählt, sie sind die dritthäufigste Todesursache. „In 50 Prozent der Fälle könnten sinnvoll Wiederbelebungsversuche unternommen werden. Mit unseren Aktionen zur Woche der Wiederbelebung wollen wir den Menschen in der Stadt vermitteln: Man braucht keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Denn im Fall eines Kreislaufstillstands kann man nur einen Fehler machen: Nichts machen“, unterstreicht Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt.
„Diese Angst ist in der Bevölkerung weit verbreitet“, weiß Dr. Frank Naujoks, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement des Gesundheitsamts. „Mit unseren Trainings wollen wir sie den Menschen nehmen.“ Wenn eine Person ohne Anlass zusammenbricht, das Bewusstsein verliert, sich keine Atmung mehr feststellen lässt, kann man von einem Kreislaufstillstand ausgehen. Dann heißt es: Die 112 wählen, den Rettungsdienst informieren und mit der Herzdruckmassage beginnen. „Mit diesen Notfallmaßnahmen leistet man wertvolle Unterstützung für den Rettungsdienst. Man erhöht dessen Chance, das Leben des oder der Betroffenen zu retten“, erklärt der Arzt.
In jeder Minute, die ohne Hilfeleistung verstreicht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit mit Wiedererlangung des Bewusstseins um zehn Prozent. Betroffene sind daher existenziell auf Notfallzeug:innen angewiesen, die den Kreislaufstillstand erkennen und handeln. Dieses Handeln kann, wenn man selbst nicht in der Lage ist mit der Herzdruckmassage zu beginnen, auch bedeuten, eine weitere Person um Hilfe zu bitten. Zudem bekommt man Unterstützung durch die Leitstelle: Der- oder diejenige, der/die den Notruf entgegennimmt, bleibt so lange in der Leitung, bis der Rettungswagen eintrifft und leitet die Wiederbelebungsmaßnahmen telefonisch an.
Prüfen, rufen, drücken – so kurz und prägnant lässt sich ein Wiederbelebungsversuch zusammenfassen. Ebenso kurz und prägnant sind die jeweils rund 15-minütigen Schulungen, die Naujoks und sein Experten-Team während der Woche der Wiederbelebung vom 16. bis 22. September in Frankfurt anbieten. Am Samstag, 21. September, machen sie von 10 bis 14 Uhr auf dem Römerberg Station und laden alle Passant:innen zum Wiederbelebungstraining ein. In den Tagen zuvor schulen sie Beschäftige der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), die tagtäglich im Einsatz für Stadtsauberkeit und Lebensqualität sind. Auch die Mitarbeitenden des Städel Museums erhalten ein Training, interessierte Besucher:innen können ebenfalls daran teilnehmen.

Die bundesweite Aktionswoche von Behörden, Organisationen und Kliniken im Zusammenschluss mit den Deutschen Fachgesellschaften der Anästhesie steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.