Erstmals zur Europawahl wird in Frankfurt das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt
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Wenn am Sonntag, 9. Juni, die Frankfurter:innen aufgerufen sind, das Europaparlament zu wählen, dürfen erstmals die 16- und 17-Jährigen ihre Stimme abgeben. „Die Absenkung des Wahlalters ist eine wichtige Ausweitung der demokratischen Mitbestimmung in unserer Gesellschaft“, kommentiert die für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernentin Eileen O‘Sullivan die Änderung des Europawahlgesetzes vom 11. Januar 2023.
Wie sich die Zusammensetzung der tatsächlich Wahlberechtigten damit verändert, ist erst nach dem Abzug des Wählendenverzeichnisses am Sonntag, 28. April, abschließend festzustellen. Eine sehr gute Einschätzung der Struktur – insbesondere mit Blick auf die neuen Altersstufen – ermöglicht aber die Betrachtung der Wahlbevölkerung. Sie wird aus dem Melderegister ermittelt, in dem die 16-Jährigen und älteren Personen mit der Staatsangehörigkeit eines EU-Landes gefiltert werden.
Demnach waren zum Stichtag 30. Juni 2023 insgesamt 520.373 Frankfurter:innen mindestens 16 Jahre alt und Staatsangehörige eines Mitglieds der Europäischen Union. Von diesen hatten 11.615 Personen die Volljährigkeit noch nicht erreicht. Damit beträgt ihr Anteil an der Wahlbevölkerung 2,2 Prozent.
Mit 51,7 Prozent sind etwas mehr potenzielle Wählende in dieser Gruppe vertreten als potenzielle Wählerinnen. Dadurch unterscheidet sie sich von der Gesamtheit etwas, in der die Frauen mit 50,8 Prozent vertreten sind.
Fast 90 Prozent der 16- und 17-Jährigen haben die deutsche Staatsangehörigkeit und sie verteilen sich stadtweit relativ gleichmäßig in allen Stadtteilen. Am niedrigsten ist ihr Anteil im Bahnhofsviertel (0,5 Prozent) und am höchsten in Berkersheim (3,8 Prozent). Absolut am wenigsten Jüngere leben ebenfalls im Bahnhofsviertel (12 Personen) und am meisten in Kalbach-Riedberg (504).
„Wie viele Frankfurterinnen und Frankfurter am 9. Juni dann tatsächlich ihre Stimme abgeben, bleibt abzuwarten. Das Wählerverzeichnis wird sechs Wochen vor dem Wahltermin aufgesetzt, aber auch dann noch fortgeschrieben. Ich hoffe natürlich auf eine rege Beteiligung bei der Wahl, insbesondere der jungen Menschen in unserer Stadt“, sagt Stadträtin O‘Sullivan.