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Das Frankfurter Gesundheitsamt setzt sich besonders für vulnerable Gruppen ein

Foto: Pixabay

Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen dar, insbesondere durch anhaltende sommerliche Hitzeperioden. Diese haben große Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Hitze kann die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität negativ beeinträchtigen und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Hitzschlag, Hitzeerschöpfung und Sonnenbrand führen, die in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein können. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Kleinkinder und Personen, die sich nicht ausreichend schützen können.
 
„Manche Menschen können sich nicht aus eigener Kraft oder eigenem Antrieb vor Hitze schützen. Daher wurde im Jahr 2023 der erweiterte Klimaaktionsplan für die Stadt Frankfurt am Main verabschiedet, an dem das Gesundheitsamt aktiv mitgewirkt hat. Dieser Plan umfasst kurzfristige Klimaanpassungsmaßnahmen für akute Notfälle und dient dem Schutz der Bevölkerung, sensibler Einrichtungen und kritischer Infrastruktur“, erklärt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl.  
„Wir unterschätzen oft, wie stark der Klimawandel unsere Gesundheit beeinflusst“, betont Dr. Anette Christ vom Gesundheitsamt. „Um unsere Bevölkerung zu schützen, müssen wir konkrete, ressortübergreifende Anpassungsmaßnahmen für Akutsituationen entwickeln.“ Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamtes, fügt hinzu: „Der Schutz vor den Folgen des Klimawandels muss auch ein Schutz der Gesundheit. Seit 2022 haben wir im Gesundheitsamt ein neues Sachgebiet – Klima, Umwelt & Gesundheit, um dieses Thema gezielt aufzugreifen.“
Seit der Hitzewelle des Jahres 2003 führt das Frankfurter Gesundheitsamt ein Hitze-Monitoring durch und ist dabei, Hitzeanpassungsmaßnahmen zum Schutz vulnerabler Gruppen umzusetzen. Das Frankfurter Gesundheitsamt informiert und sensibilisiert die Stadtbevölkerung regelmäßig zu den Themen Klima, Hitze und Gesundheit. Dieses Jahr wurde neben diversen Informationsflyern auch eine Webseite zum Thema „Hitze“ erstellt. Sensible Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Alten- und Pflegeheime werden ebenfalls beraten und sollen langfristig geschult werden.

Auch eine Kühle Orte-Karte unter frankfurt.de/kuehle-orte hat das Gesundheitsamt Frankfurt erstellt. Sie hilft den Frankfurter:innen, bei Hitze kühlere Orte zu finden, falls sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr abkühlen können. „In diesem Sommer wollen wir zudem untersuchen, ob die Kühle Orte Karte von der Bevölkerung genutzt wird und ob wir auch Menschen erreichen, die zur vulnerablen Gruppe gehören, aber nicht in einem Pflegeheim leben“, erklärt Kirsten Duggan vom Gesundheitsamt.“ Das Monitoring ist Teil eines bundesweiten Forschungsprojekts des Frankfurter Gesundheitsamts, das untersucht, wie gut das deutsche Gesundheitssystem auf den Klimawandel und Hitzeextreme vorbereitet ist. Ziel ist es, evidenzbasierte Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu entwickeln.
 
Hintergrund Hitzeaktionstag
Der zweite Hitzeaktionstag soll dazu beitragen, die Bevölkerung für die gesundheitlichen Risiken von Hitze zu sensibilisieren und Wissen über das richtige Verhalten bei Hitze zu verbreiten. Darüber hinaus sollen sensible Einrichtungen im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich sowie weitere Einrichtungen für vulnerable Bevölkerungsgruppen ermutigt werden, geeignete Hitzeschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu initiieren und umzusetzen.
 
Weitere Informationen finden sich unter frankfurt.de/hitze.