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Vom 11. bis 15. Juni veranstaltet die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank sowie weiteren Kooperationspartner:innen ein vielfältiges Programm zum Gedenken an Anne Frank, die am 12. Juni 96 Jahre alt geworden wäre.

80 Jahre nach der Befreiung der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager und nach dem Tod Anne Franks laden die Anne Frank Tage zur Auseinandersetzung mit ihrem Leben und Werk sowie neuen Formen der Erinnerungskultur ein. Das Programm von Mittwoch, 11., bis Sonntag, 15. Juni, steht unter dem Motto „Seid mutig!“.
Bewundernswert optimistisch, den Blick auf eine Zukunft gerichtet, die sie nie erleben würde, schrieb Anne Frank am 11. April 1944 in ihr Tagebuch: „Seid mutig! Wir wollen uns unserer Aufgabe bewusst bleiben und nicht murren, es wird einen Ausweg geben.“ Wenige Monate später wurde das Amsterdamer Hinterhaus, in dem die Familie Frank und weitere Personen sich vor der NS-Verfolgung versteckten, entdeckt. Alle dort Untergetauchten wurden deportiert. Anne Frank und ihre Schwester Margot kamen über verschiedene Stationen ins KZ Bergen-Belsen, wo sie Anfang 1945 starben. Ihr Tod jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal.
Rund um Anne Franks Geburtstag am 12. Juni veranstalten die Stadt Frankfurt am Main und sowie die Bildungsstätte Anne Frank seit 2017 mit zahlreichen beteiligten Institutionen und Kooperationspartnern jährlich den Anne Frank Tag zu Ehren der berühmtesten Tochter der Stadt, die hier ihre ersten vier Lebensjahre verbrachte.
Am Programm der Anne Frank Tage von Mittwoch, 11. Juni, bis Sonntag, 15. Juni, beteiligen sich zahlreiche Institutionen mit Workshops, Podiumsdiskussionen, Museums- und Synagogenführungen, szenischen und musikalischen Lesungen, Stadtrundgängen, Film-, Poetry-Slam- und Konzertbeiträgen – darunter das Dezernat für Kultur und Wissenschaft, das Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, das Amt für multikulturelle Angelegenheiten, das Stadtschulamt, die Volkshochschule Frankfurt, die Musikschule Frankfurt, die Jüdische Gemeinde Frankfurt, das Jüdische Museum, das Deutsche Exilarchiv 1933-1946 der Deutschen Nationalbibliothek, der Frankfurter Jugendring, das Evangelische Dekanat Frankfurt und Offenbach, das Fritz Bauer Institut sowie der DGB.
Mehr als ein Dutzend Veranstaltungen haben die Partner organisiert, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten und eine breite Themenvielfalt aufgreifen. Zum Auftakt fragt etwa eine Podiumsdiskussion am 11. Juni im DGB-Haus unter dem Titel „Erinnerungspolitischer Klimawandel“, inwiefern die Gesellschaft 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges an einem Wendepunkt im Umgang mit der NS-Geschichte steht.
Am 12. Juni spricht der Holocaust-Überlebende Claude Kozminski im Stadthaus am Markt bei der Veranstaltung „Seid mutig, bevor es zu spät ist!“
Zum Abschluss der Anne Frank Tage thematisiert am 15. Juni in der Bildungsstätte Anne Frank ein Film(gespräch) die Frage nach der Verantwortung innerfamiliärer Aufarbeitung von NS-Geschichte.
 
Das vollständige Programm findet sich unter bs-anne-frank.de/annefranktagffm auf der Website der Bildungsstätte Anne Frank, die den Tag gemeinsam mit dem Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen federführend organisiert. Alle Interessierten sind zum Besuch der Veranstaltungen eingeladen. Anmeldemöglichkeiten finden sich im Programm.