Der Pride Month 2024 macht Station im Gallus und im Ostend
Foto: Unsplash
In den kommenden Tagen stehen Gallus, Ostend und die Innenstadt im Mittelpunkt des Pride Month 2024. Am morgigen Samstag, 15. Juni, laden die Initiative Freundeskreis Frankfurter Engel und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Hessen zu einem „queeren Stolperstein-Spaziergang“ein.
Der Rundgang startet um 12.45 Uhr mit einer Besichtigung des Geschichtsorts Adlerwerke in der Kleyerstraße 17. Danach geht es zum Stolperstein für Karl Stecker vor dem Wohnhaus in der Frankenallee 60. Stecker wurde wegen seiner Homosexualität von den Nazis inhaftiert und starb 1942 im KZ Mauthausen.
Nach einem Stop im Haus Gallus, wo Winfried Becker, Direktor des Gallustheaters, an die Frankfurter Ausschwitzprozesse 1964 erinnert, endet der Rundgang in der Friedensgemeinde bei Kaffee und Kuchen sowie mit Gesang des schwulen Männerchors „Mainsirenen“.
Um 16 Uhr beginnt dann das Pride Straßenfest in der Gustavsburgstraße. Motto ist: „Gallus ist queer – und das zeigen wir!“ Organisiert wird das Straßenfest von queeren Jugendlichen und Einrichtungen aus dem Gallus.
„LGBTQIA* im Gallus – hat das was mit mir zu tun?“ lautet der Titel eines Podiumsgesprächs am Montag, 24. Juni, ab 16 Uhr im Familienrestaurant des Mehrgenerationenhauses in der Idsteiner Straße 91, Eingang Kelkheimer Straße. Nicole Peinz, Koordinierungsstelle für LSBTIQ Themen im AmkA, Shivā Amiri, Sufi, Performerin, Empowerment- und Anti-Diskriminierungstrainerin, Ahmed Araychi von der Tariq-Ben-Ziad-Moschee und Pfarrer Nulf Schade-James von der Evangelischen Friedensgemeinde gehen der Frage nach, wie es um LGBTQIA* im Gallus steht: Kann man im Stadtteil offen queer auftreten oder müssen Schutzräume gesucht werden? Wie werden queere Menschen hier repräsentiert und bestärkt? Was hat sich in den vergangenen Jahren im Stadtteil verändert?
Um ähnliche Fragen geht es auch am Montag, 17. Juni, um 18 Uhr in der Weinbar East Grape in der Louis-Appia-Passage 12 am Ostbahnhof. Unter dem Motto „Queer im Kiez – sicher und lebenswert?“ diskutieren Volker Marx und Alexander Vogt vom Ortsbeirat 4, die Leiterin der Stabsstelle Antidiskriminierung Harpreet Cholia, Constance Ohms von der Beratungsstelle gewaltfreileben und die Polizistin Felicias Thomas über die Situation im Ostend und die Frage, wie der Stadtteil für queere Menschen sicherer und lebenswerter werden kann.
Einen Rundgang durch das Regenbogenviertel bietet Stadtrat Christian Setzepfandt am Dienstag, 18. Juni, um 16 Uhr an. Setzepfandt ist nicht nur als langjähriger Aktivist für die Rechte von Lesben und Schwulen bekannt, sondern auch als versierter Stadtführer. Hier führt er, beginnend am Frankfurter Engel auf dem Klaus-Mann-Platz, zu den queeren Orten des Viertels.
Den Pride Month hat Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg initiiert. Premiere war 2023. In diesem Jahr bietet der Pride Month in insgesamt neun Stadtteilen ein umfassendes Programm mit mehr als 20 Veranstaltungen. Das vollständige Programm ist im Internet unter vielfalt-bewegt-frankfurt.de/de/pride-month abrufbar.