Stationenweg
Schon seit dem Reformationstag 2016 ist ein himmelblauer Lastwagen unterwegs, der durch ganz Europa rollt und bekannte evangelische Persönlichkeiten an Bord hat. Nach Österreich, der Schweiz und Tschechien ist der Truck nun unterwegs nach Italien, Slowenien, Rumänien, Ungarn und Polen. Auch in Irland und England, in Frankreich, Norwegen und den Niederlanden wird er Station machen – und natürlich in zahlreichen deutschen Städten. Insgesamt sind fast 70 Stationen geplant, bevor der Truck im Mai in der Lutherstadt Wittenberg eintrifft.
Mehr Informationen zu den angefahrenen Orten unter: https://r2017.org/europaeischer-stationenweg/
Nassauische Union
Im Lutherjahr soll nicht vergessen werden, dass es auch andere reformatorische Bewegungen gab. So feiert Idstein im Taunus vom 11. bis 13. August das 200-jährige Jubiläum der „Nassauischen Union“. Dies war eine Art Friedensvertrag zwischen den Lutheranern und Reformierten, die nach drei Jahrhunderten gemeinsame Gottesdienste möglich machte. Die Reformierten führen ihre Ursprünge zum Teil bis aufs 12. Jahrhundert – wie etwa die Waldenser – zurück. Weitere wichtige Reformatoren in anderen Ländern Europas waren zum Beispiel Johannes Calvin (1509 – 1564), Jan Hus (1370 – 1415) oder Huldrych Zwingli (1484 – 1531).
http://unionskirche.wurf.tk/ueber-uns/nassauische-union/
Luther in Frankfurt feiern
Bereits im November hat eine Konzertreihe begonnen, in der Martin Lücker das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach in der Katharinenkirche zu Gehör bringt (jeweils Sonntagabends, Datum und Uhrzeit unter www.frankfurt-feiert-reformation.de).
Kunstprojekt mit Schubert-Musik und bekannten Schauspielern
„Wir sind Bettler, das ist wahr…“ – Luthers letzte Aufzeichnung an seinem Todestag, 18. Februar 1546, bildet den Ausgangspunkt eines aufwendigen Kunstprojektes der Diakonie Frankfurt am Sonntag, 22. Januar, in der Heiliggeistkirche, bei dem neben einem großen Ensemble die bekannten Schauspieler und Schauspielerinnen Eva Mattes, Leslie Malton und Felix von Manteuffel mitwirken. Aktuelle Geschichten von Armut werden in dem multimedialen Event mit Liedern aus den Schubert-Zyklen „Die schöne Müllerin“ (16 bis zirka 18 Uhr) und „Winterreise“ (19 bis zirka 21 Uhr) zu einem sinnlichen Kunsterlebnis mit dokumentarischem Anspruch verbunden. Stefan Weiller, Autor und Initiator des bundesweit bekannten Projektes „Deutsche Winterreise“, setzt sich künstlerisch mit sozialer Ausgrenzung auseinander und erarbeitete in Interviews mit wohnungslosen und flüchtenden Menschen Texte zum Thema Liebe. Auch Flüchtlinge, die sich mitunter aus Liebe zu ihrer Familie aufmachten, ein besseres Leben zu suchen, wurden in das Projekt einbezogen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Spenden für die Arbeit der Diakonie Frankfurt sind willkommen.
http://www.stefanweiller.de/kunstprojekte/
Am Pfingstsonntag (4. Juni) wird in der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster das Musical „Der König David Bericht“ von Ralph Abelein uraufgeführt. Es lehnt sich an den gleichnamigen Roman von Stefan Heym an und wurde von Studierenden der Musikhochschule Frankfurt, dem Landesgospeljazzchor „Jazz My Soul“ und der Kammerphilharmonie Frankfurt zum Reformationsjubiläum erarbeitet. Die Leitung hat Bernhard Kießig.
http://www.frankfurt-evangelisch.de/termin-detailansicht/events/musical-der-koenig-david-bericht.html
Weitere Highlights sind thematische Gottesdienste, die sich etwa mit Liedern aus der Reformationszeit beschäftigen und die Gastprediger aus der Stadtgesellschaft einladen.
Es gibt Gemeinden, die einen Gottesdienst auf „Lutherdeutsch“ vorbereiten oder eine mittelalterliche Bierprobe anbieten. Das Dekanat Kronberg will das Jubiläum unter anderem mit einem Lutherball in der Hofheimer Stadthalle am Vorabend des Jubiläumstages begehen.
Luther allerorten
Bei der „Weltausstellung Reformation“ in der Stadt, von der alles ausging, in Wittenberg (20. Mai bis 10. September), präsentiert die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sich mit einer schon seit Jahren überaus erfolgreichen Installation: der Lichtkirche. In dem mobilen Gebäude aus Holz und Acrylglasplatten, das tagsüber weiß und nachts in verschiedenen Farben transparent leuchtet, werden unter dem Motto „Segen erleben“ Gottesdienste und Gebete, aber auch kulturelle Veranstaltungen wie Musik und Tanz die Besucher erwarten. Ein „Segensroboter“ soll Segen auf eine neue Art und Weise erfahrbar machen. Auch Trauungen und Taufen werden dort stattfinden, und eine Eintrittsstelle ermutigt Menschen, in die evangelische Kirche ein- oder wiedereinzutreten (www.lichtkirche.de).
Luthers berühmter Spruch: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen!“ hat die evangelische Diakonie, Kirchengemeinden und die Apfelweinkelterei Heil aus Weilmünster-Laubuseschbach zu einer besonderen Aktion inspiriert. Insgesamt 85 junge Apfelbäumchen spendete das Unternehmen an Einrichtungen der Diakonie und die Kirchengemeinden der Dekanate Runkel und Weilburg. Viele Einrichtungen und Gemeinden verbanden die Pflanzung der geschenkten Bäumchen mit einem Fest zu Erinnerung an die Reformation.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen im Lutherjahr unter www.gott-neu-entdecken.de