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Im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach erwartet die Besuchenden aktuell zwei neue Ausstellungen. Zum einen wurde jetzt die neue Dauerausstellung „Vertriebene in Hessen. Ankunft und Integration nach 1945“ im Haus aus Sterzhausen eröffnet. Daneben lässt die Ausstellung „Von der Puppe bis zur Playstation“ Interessierte bis 28. Dezember in heutige und vergangene Spielzeugwelten eintauchen.

Foto: Hessenpark/ Bischoff

Die neue Dauerausstellung „Vertriebene in Hessen. Ankunft und Integration nach 1945“ erzählt in elf Ausstellungsräumen die Geschichte der deutschen Bevölkerung im östlichen Europa, die infolge des Zweiten Weltkriegs zwangsweise nach Deutschland umgesiedelt wurde und in Hessen eine neue Heimat fand. Heute hat in Hessen nahezu jede dritte Person familiäre Bezüge zur Vertreibung nach 1945. Dennoch schwindet die Erinnerung an diesen Teil der Geschichte zunehmend aus dem kollektiven Gedächtnis.
Die Ausstellung beleuchtet die Lebenssituation der Menschen vor der Vertreibung, die Herausforderungen bei ihrer Ankunft in Hessen sowie die Prozesse und Erfolge ihrer Integration. Im Mittelpunkt stehen unter anderem persönliche Objekte, die die Vertriebenen mitnahmen, ihre Biografien und individuellen Geschichten. An interaktiven Medienstationen kommen sowohl Vertriebene als auch Ortsansässige aus Hessen zu Wort. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der kulturellen Prägung und Herkunft der Vertriebenen sowie den Herausforderungen, denen sie bei ihrer Ankunft in Hessen begegneten. Dabei werden zentrale Fragen aufgeworfen: Wie gestalteten sich die Rahmenbedingungen für die Unterbringung? Wie gelang die Integration in den Arbeitsmarkt? Auch Aspekte des Alltagslebens wie die Ernährung der Familien oder die Ausübung der Religion werden thematisiert. Zwei Beispiele verdeutlichen die enormen Integrationsleistungen: die Ansiedlung der böhmischen Glasindustrie im Taunus und die erfolgreiche Etablierung der Musikinstrumentenindustrie in Nauheim (Landkreis Groß-Gerau).

„Von der Puppe bis zur Playstation“ präsentiert derweil fast 200 Exponate aus der Zeit um 1900 bis heute. Der 100-jährige Teddybär ist ebenso vertreten wie der Kinderherd der 1950er-Jahre, die Spielekonsole von 1980 oder der ferngesteuerte Roboter aus dem vergangenen Jahr. Die Ausstellung ist in zehn Themenbereiche unterteilt. Zu jeder Sektion gibt es eine Spielstation für Kinder. Menschen jeden Alters werden Dinge aus ihrer eigenen Kindheit entdecken, aber auch das Spielzeug anderer Generationen kennenlernen. Neben Klassikern wie Lego und Barbie rückt die Ausstellung auch die Geschichte ungewöhnlicher Spielzeuge in den Fokus. Zu finden ist beispielsweise die blitzschnelle Seifenkiste, mit der schon der Großvater als Kind Rennen gewonnen hat genau wie viele Jahrzehnte später seine Enkelkinder. Oder der lebensgroße Plüschesel, der einst in einem Kaufhaus Kinderherzen höherschlagen ließ. Ein besonderes Augenmerk gilt der gesellschaftlichen Bedeutung des Spielzeugs. Durch den Vergleich von historischen und zeitgenössischen Spielsachen erfahren Besuchende, was sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat oder eben gleichgeblieben ist. Bis Dezember gibt es an jedem zweiten Sonntag im Monat kostenlose öffentliche Führungen durch die Ausstellung. Treffpunkt ist in der Stallscheune aus Asterode, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung „Spielzeug. Alles nur ein Spiel?“ geht bis 28. Dezember 2025 und ist jeweils von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr in der Stallscheune aus Asterode zu besichtigen und zu erleben.

Anschrift: Freilichtmuseum Hessenpark, Laubweg 5, 61267 Neu-Anspach/Taunus

Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro, Kinder ab 6 Jahren 1 Euro, Familienkarte 22 Euro / halbe Familienkarte 11 Euro. Zudem gibt es einen reduzierten Feierabendtarif: Er gilt von März bis Oktober ab 15.30 Uhr und von November bis Februar ab 14.30 Uhr.

Telefon: 06081 588-0

E-Mailservice@hessenpark.de

www.hessenpark.de