Gesundheitsdezernentin Voitl unterstützt kostenlose medizinische Grundversorgung
Am Sonntag, 1. Dezember, ist Welt-Aids-Tag. Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl warnt davor, Menschen mit HIV erneut zu stigmatisieren. Laut Robert Koch Institut ist die Zahl der Neuinfektionen in den letzten drei Jahren kontinuierlich gestiegen. In Frankfurt wurden 2024 bis einschließlich Oktober 41 HIV-Neuinfektionen gemeldet. Das sind knapp 30 Prozent aller hessischen Fälle. Deren Zahl liegt bei 145. Im Vorjahr wurden hessenweit 194 Neuinfektionen gemeldet, in Frankfurt 47. Nach Schätzungen des Robert Koch Instituts ist die Zunahme der Fallzahlen bei heterosexuellen Kontakten in Hessen doppelt so groß wie bei homosexuellen Kontakten oder bei dem Gebrauch von Drogen.
„Es darf nicht passieren, dass diese Menschen die gleichen Vorurteile erleben, wie sie in den 1980er-Jahren gegen Homosexuelle und Drogenabhängige verbreitet wurden. Sonst gefährden wir den Erfolg der Präventionsarbeit und den Fortschritt im Kampf gegen HIV“, erklärte Elke Voitl. Die Gesundheitsdezernentin betonte, dass die Gesundheit jedes Menschen geschützt werden müsse – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder rechtlichem Status. „Es braucht dringend eine kostenlose medizinische Grundversorgung für alle. Momentan haben viele Menschen in Deutschland nur in akuten Notfällen Anspruch auf ärztliche Hilfe, was ein großes Problem ist“, sagte sie.
In Frankfurt gibt es Angebote wie die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit oder das Projekt Checkpoint Frankfurt. Diese Stellen bieten Tests, Beratung und Behandlungen an. „Die hohe Nachfrage zeigt, dass wir hier richtig handeln. Aber das geht nur, wenn wir ein Umfeld schaffen, das niemanden ausgrenzt oder diskriminiert“, so die Stadträtin.
Am Welt-Aids-Tag bietet die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit von 10 bis 15 Uhr kostenlose HIV-Tests an.
Weitere Informationen unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/28/Art_01.html