Aktuelle Ausgabe zum Lesen  eye   zum Hören  ear
Schriftgröße  

Was Menschen ab 60 über Pneumokokken wissen und warum sie sich vor dem Winter vor einer Infektion schützen sollten, ist Thema in der „Sprechzeit“ am Donnerstag, 10. Oktober, von 16 bis 19 Uhr. Fachärzte informieren zwischen 16 und 19 Uhr interessierte Anrufende. Die kostenfreie Rufnummer ist wie folgt: 0800 – 5 33 22 11

Foto: Pixabay

Alle Jahre wieder: Die Temperaturen sinken – die Zahl der Atemwegsinfektionen steigt. Während sich die Vorsorgemaßnahmen meist auf eine Grippe- oder COVID-19-Infektion konzentrieren, gerät eine andere Atemwegserkrankung häufig aus dem Blickfeld: die Pneumokokken-Infektion. Dabei verursachen Pneumokokken die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen (Pneumonien).

Weitere schwere Folgen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sein. Betroffen sind insbesondere Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Menschen mit Vorerkrankungen, die zum Beispiel das Immunsystem oder die Atemwege betreffen. Wer zu den Risikogruppen zählt, wie man sich vor einer Pneumokokken-Infektion schützen kann und wann der richtige Zeitpunkt für eine Impfung ist, dazu informieren Experten in der Sprechzeit.

Pneumokokken – einfache Verbreitung, schwere Folgen

Anders als bei den Viruserkrankungen Grippe oder COVID-19 handelt es sich beim Erreger der Pneumokokken-Infektion um ein Bakterium – Streptococcus pneumoniae.  Doch der Ansteckungsweg ist derselbe: Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Sprechen, Husten oder Niesen.3 Ab Herbst steigt das Infektionsrisiko sprunghaft an, unter anderem weil sich Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, wo sie eher mit dem Erreger in Kontakt kommen können. Die Bakterien besiedeln den Nasenrachenraum und können Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege verursachen, zum Beispiel Entzündungen von Mittelohr (Otitis media), Nasennebenhöhlen (Sinusitis) oder eben auch der Lunge (Pneumonie). Dabei ähneln die ersten Symptome meist denen einer Grippe: Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Husten. Es können aber im Verlauf auch weit schwerere Folgen auftreten. Neben der Lungenentzündung zählen dazu eine lebensgefährliche Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung. Bedrohlich sind Pneumokokken zudem, weil eine Besiedlung häufig keine Krankheitssymptome verursacht. Bakterien können dadurch unwissentlich verbreitet werden. Meist sind es Kinder, die unbemerkt Pneumokokken übertragen, etwa an die Großeltern.

Im Alter erhöht sich das Risiko für eine Lungenentzündung

Nach Angaben des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz Zentrum München erkranken jährlich in etwa 600.000 Menschen an einer ambulant – also außerhalb eines Krankenhauses – erworbenen Lungenentzündung. Der größte Teil dieser Fälle geht auf eine Infektion mit Pneumokokken zurück. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Der Grund dafür liegt im fortschreitenden, altersbedingten Rückgang der Immunabwehr, der sogenannten Immunoseneszenz.

Ältere Menschen werden demnach allgemein anfälliger für Infektionskrankheiten oder sie entwickeln schwerere Formen davon – selbst Personen, die sich durch eine gesunde Ernährung oder Sport fit halten. Hinzu kommt: Viele ältere Patientinnen und Patienten erholen sich von den Folgen einer Lungenentzündung nicht mehr vollständig und können in ihrer Lebensqualität und im Alltag danach stark eingeschränkt sein.

Als bester Schutz vor den Folgen einer Pneumokokken-Infektion gilt eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Menschen ab 60 die Impfung gegen Pneumokokken als Standardimpfung. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind jedoch weniger als ein Viertel (23,3 Prozent) der über 60-Jährigen geimpft. Gleichzeitig ist die Zahl der Pneumokokken-Erkrankungen nach der COVID-19-Pandemie stark angestiegen.

Erkrankungsrisiko, Symptome, Impfschutz – Experten in der Sprechzeit

Ich bin Anfang 60, topfit und ohne gesundheitliche Einschränkungen – warum sollte ich mich impfen lassen? Gilt die Impfempfehlung auch für Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr, zum Beispiel aufgrund einer Krankheit? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung? Ist eine Impfung für einen vollständigen Impfschutz ausreichend? Kann man die Impfung gegen Pneumokokken mit der Grippeimpfung verbinden? Wie sieht die Behandlung bei einer Pneumokokken-Infektion aus? Alle Fragen rund um das Thema Pneumokokken beantworten diese Experten in der Sprechzeit am Donnerstag, 10. Oktober, von 16 bis 19 Uhr:

• Dr. med. Ulrich Enzel; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Zusatzbezeichnung Allergologie, Autor von Fachpublikationen zum Thema Prävention u.a. im Bereich Impfwesen, Heilbronn

• Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner; MHBA; Facharzt für Innere Medizin; Zusatzbezeichnungen Klinische Geriatrie, Spezielle Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin; Klinikdirektor Klinikum Bayreuth GmbH, Medizincampus Oberfranken

• Prof. (i.R.) Dr. med. Wolfgang Jilg; Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie; Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg

Der Anruf unter 0800 – 5 33 22 11 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.