Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig zeigt sich bestürzt über den Tod des kritischen Intellektuellen.
Am Donnerstag, 25. November, ist einer der weltweit bekanntesten deutschen Intellektuellen verstorben: der Lyriker, Essayist, Herausgeber, Übersetzer und Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Er starb im Alter von 93 Jahren.
Die Frankfurter Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig bekundet seiner Familie ihre aufrichtige Anteilnahme und würdigt Enzensberger als eine prägende Figur der Bundesrepublik weit über die Grenzen des literarischen Lebens hinaus.
„Wie kein anderer verkörperte Hans Magnus Enzensberger den Idealtypus des kritischen und unabhängigen Intellektuellen. Vom Nachkriegsdeutschland bis in die unmittelbare Gegenwart hatten wir in ihm einen so brillanten wie hellsichtigen Beobachter, der sich immer wieder in politische und kulturelle Debatten eingemischt hat, ohne sich mit einer Sache gemein zu machen.“ Mit der Stadt Frankfurt hatte er eine enge Verbindung: er war Lektor im Suhrkamp Verlag und Gründer und Herausgeber der legendären Zeitschrift ‚Kursbuch‘ und habe auf diese Weise in der Stadt gewirkt und Spuren hinterlassen, so Ina Hartwig. “Seine beispiellose Biografie ist nicht nur eng mit der Geschichte der jungen Bundesrepublik verwoben, sondern auch mit unserer Stadt. Mit seinem Tod geht eine geistige Ära zu Ende. Hans Magnus Enzensberger wird sehr fehlen, ” so die Frankfurter Kulturdezernentin.
Hans Magnus Enzensberger wurde 1929 in Kaufbeuren geboren. Er schrieb Prosa, Lyrik, Essays sowie Theaterstücke und war als Herausgeber und Übersetzer tätig. 2014 hat er sein Archiv als Vorlass an das Deutsche Literaturarchiv Marbach gegeben. Enzensberger wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Ludwig-Börne-Preis. Er starb am 24. November in München.