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Ein dreijähriges Verbundprojekt soll die Ernährungskompetenz stärken und Ernährungsarmut bekämpfen

Foto: Unsplash/ Tijana Drndarski

Gutes und gesundes Essen darf keine Frage des Geldbeutels sein. Daher fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein dreijähriges Verbundprojekt zur Stärkung der Ernährungskompetenz, das modellhaft erproben soll, wie nachhaltige Ernährungswelten geschaffen werden können. Das Projekt mit dem Titel „Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget – gemeinsam Ernährungsarmut begegnen“ der Verbraucherzentralen und der Europa-Universität Flensburg (EUF) ist eine wichtige Maßnahme im Handlungsfeld „Soziale Aspekte“ der Ernährungsstrategie. Die Abteilung Ernährung- und Verbraucherbildung der EUF begleitet modellhaft Einrichtungen bei der Gestaltung einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsumgebung und übernimmt u. a. die wissenschaftliche Begleitforschung.
Laut Wissenschaftlichem Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz ist auch die hiesige Bevölkerung von einer wachsenden Ernährungsarmut betroffen. Die Situation wird unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Angriffskriegs auf die Ukraine und die Auswirkungen der Inflation mit steigenden Lebensmittelpreisen verschärft (WBAE 2023). Schon 2020 verteilten sich 70 Prozent der Gesamtausgaben von Haushalten bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.300 Euro auf die Bereiche Wohnen, Energieversorgung und Nahrungsmittel (Destatis 2020).

Ziel von „Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget“ ist es, Menschen mit geringem Einkommen beziehungsweise geringer Bildung dabei zu unterstützen, gesund, nachhaltig und selbstbestimmt zu essen. Um die Ernährungskompetenzen zu stärken, bieten die Verbraucherzentralen der Länder kostenlose Informations- und Bildungsveranstaltungen an; dazu gehören Informations- und Bildungsveranstaltungen – etwa zu günstigen und dennoch gesunden und nachhaltigen Mahlzeiten oder Haushalts- und Budgetplanung, mobile Mitmach-Aktionen, Einkaufstrainings und Kochkurse.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, richten sich die Angebote jedoch nicht nur an Verbrauchende, sondern auch an Vor-Ort-Multiplikator:innen: Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Betroffenen Arbeiten (z.B. in Familienzentren, Mutter-Kind-Häusern, an Tafel-Ausgabestellen, in Bildungseinrichtungen, Stadtteiltreffs, Sprachkursen, etc.). Die Veranstaltungen sind kostenlos!

Weitere Infos:
Verbraucherzentrale Hessen e.V., große Friedberger Straße 13-17, 60313 Frankfurt
E-Mail: gut-guenstig-essen@verbraucherzentrale-hessen.de