Die Frankfurt History App wurde um einen neuen Themenschwerpunkt erweitert.
Seit knapp einem Jahr ermöglicht die Frankfurt History App neue Zugänge zur Frankfurter Stadtgeschichte und verbindet Orte mit persönlichen Geschichten, historischen Aufnahmen, Videoclips und Audio-Rundgängen. Gestartet mit umfassenden Informationen zum Thema „Frankurt und der Nationalsozialismus“ wurde das Angebot nun den Schwerpunkt „Revolution 1848/49: Parlament und Barrikaden“ erweitert. Schließlich war Frankfurt eines der Zentren der Revolution in Deutschland.
Drei geobasierten Rundgänge führen nun zu Originalschauplätzen der Revolution im Frankfurter Stadtraum. Sie wurden im Institut für Stadtgeschichte konzipiert und entwickelt und stehen in Deutsch, Englisch und Einfacher Sprache zur Verfügung.
Der erste Rundgang „Schauplätze der Revolution“ bewegt sich im Bereich der Innenstadt ausgehend vom Römerberg zu 15 Orten, an denen die Revolution 1848 und die Tätigkeit der Nationalversammlung greifbar wird. Er beleuchtet, welche Rolle Frankfurt als Tagungsort der Nationalversammlung für ein Gelingen der Debatten spielte, und zeigt, dass neben der Paulskirche als zentralem und wichtigen Ort an vielen weiteren Orten auch über die Zukunft im bestehenden Stadtstaat Frankfurt debattiert und gestritten wurde.
Im zweiten Rundgang führt virtuell der fraktionslose Paulskirchenabgeordnete und Dichter Ludwig Uhland (1787-1862) zu den Lokalen und „Treffpunkten der Fraktionen“. Hier wurde nicht nur geschlemmt und getrunken, sondern Deutschlands politische Zukunft verhandelt. Nachvollziehbar werden bei dieser historisch-politischen Entdeckungsreise durch die Stadt der Prozess der Fraktionsbildung in der Nationalversammlung, die sehr unterschiedlichen politischen Haltungen der Abgeordneten, Abspaltungen und Umformierungen beispielsweise im Zuge der Septemberkrise 1848 und der überparteiliche Zusammenschluss der Fraktionen im Februar 1849 bei der Suche nach der klein- oder großdeutschen Lösung.
Der dritte Rundgang „Drei Tage im September 1848“ führt zu den Orten der Unruhen, Barrikadenkämpfe und des Abgeordnetenmordes. Der Schleswig-Holstein-Konflikt um die Zugehörigkeit der Herzogtümer zu Deutschland stürzte die Nationalversammlung in eine schwere Krise. Nach der Annahme des Waffenstillstands von Malmö durch eine knappe Mehrheit im Parlament kam es in Frankfurt zu blutigen Straßenschlachten mit mehr als 50 Toten und der Ermordung zweier Abgeordneter. Diese zum Teil noch wenig bekannten Frankfurter Revolutionsereignisse rund um die Tagung der Nationalversammlung werden im heutigen Stadtraum erfahrbar.
Die App-Erweiterung wird herausgegeben vom Institut für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt, gefördert vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft. Weitere Themen sind konkret in Vorbereitung.
Die Frankfurt History App mit der neuen Erweiterung „Revolution 1848/49“ steht kostenfrei zum Download bereit unter: apps.apple.com/de/app/frankfurt-history/id6444184003 oder play.google.com/store/apps/details?id=de.frankfurt.history.