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Vom 24. Juni bis 2. Juli führt die Branddirektion gemeinsam mit städtischen Ämtern und Einrichtungen die stadtweite „Übung Bevölkerungsschutz“ durch

Foto: Pixabay

Die „Übung Bevölkerungsschutz“ (kurz ÜB’s! 2025) ist die bisher umfangreichste ihrer Art in Frankfurt und dient der Stärkung des kommunalen Krisenmanagements sowie der operativen Einsatzstrukturen im Bevölkerungsschutz. Vom 24. bis 26. Juni trainieren städtische Ämter ihre Krisenmanagementfähigkeiten in einer mehrtägigen Stabsrahmenübung. Am 27. Juni findet eine groß angelegte Realübung mit Einsatzkräften und Statisten statt. Vom 30. Juni bis 2. Juli übt der Führungsstab der Feuerwehr die Bewältigung von hybriden und hochkomplexen Gefahrenlagen. Am letzten Tag übt auch nochmal das Krisenmanagement, sodass beide Stäbe parallel arbeiten. In der dritten Phase der Übung wird zudem der Hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck vor Ort sein, um sich ein Bild von der Arbeit des operativ-taktischen Führungsstabs zu machen. Der Besuch unterstreicht die hohe Bedeutung, die dem Bevölkerungsschutz und der Vorbereitung auf hybride Bedrohungslagen auch auf Landesebene beigemessen wird.
Im Zentrum der „ÜB’s! 2025“ stehen Szenarien sogenannter hybrider Bedrohungen – also Lagen, in denen staatliche Strukturen, die Gesellschaft oder auch kritische Infrastrukturen durch Sabotage, Desinformation und Fake News oder Cyberangriffe unter Druck geraten. Solche Szenarien zeichnen sich dadurch aus, dass man sich nicht in einem klassischen Krieg, aber auch nicht mehr im völligen Frieden befindet – ein Zwischenzustand, in dem ein Aggressor gezielt Instabilität erzeugt. Das komplexe Bedrohungsszenario spiegelt eine Form moderner Krisen wider, wobei bewusst gesteuerte und sich gegenseitig verstärkende Ereignisse auftreten – ein realistisches Szenario, das im aktuellen sicherheitspolitischen Umfeld zunehmend an Bedeutung gewinnt.

„Hybride Bedrohungslagen sind im aktuellen weltpolitischen Kontext ein realistisches Szenario. Um im Ernstfall in komplexen, schnell wachsenden Schadenslagen und unter hohem Zeitdruck handlungsfähig zu sein, müssen wir auch als Stadtverwaltung und als Bevölkerungsschutz vorbereitet sein. Die Übung soll nicht nur Prozesse und Fähigkeiten im Einsatz und im Führungsstab härten, sondern auch aufzeigen, wo wir noch Optimierungspotenzial haben“, betont Markus Röck. „Gleichzeitig wollen wir auch die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, wie wichtig Vorbereitung und Selbstvorsorge sind. Denn eine funktionierende Gefahrenabwehr ist im Krisenfall zwingend darauf angewiesen, dass auch die Bevölkerung vorbereitet ist und eigenverantwortlich handeln kann.“
Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz, hebt hervor: „Städtisches Krisenmanagement muss im Ernstfall funktionieren – und das erfordert klare Prozesse, geschulte Strukturen und regelmäßiges Training. ‚ÜB’s! 2025‘ ermöglicht genau das: Wir schärfen das Rollenverständnis, stärken die Durchhaltefähigkeit der Verwaltung und fördern die Zusammenarbeit über Ämter- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Nur so schaffen wir ein belastbares kommunales Gefüge, das auch in außergewöhnlichen Lagen handlungsfähig bleibt.“

Vorbereitung ist Teamarbeit: Mit der Übung soll auch die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes sensibilisiert werden. Über die Social Media-Kanäle der Feuerwehr Frankfurt wird es Einblicke in die Übung gegeben. Außerdem erhalten Bürger:innen hier Tipps zur Krisenvorsorge.
Weitere Informationen: http://www.feuerwehr-frankfurt.de