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14.000 ist die Zahl des Jahres – zumindest für das Netzwerk für Biodiversität, BioFrankfurt. Denn so viele Pflanzenarten gibt es in den Botanischen Gärten der Stadt.

Fotonachweis: visitfrankfurt/ Holger Ullmann

Mit dem Palmengarten, dem Botanischen Garten und dem Wissenschaftsgarten hat Frankfurt am Main gleich drei Botanische Gärten, in dem insgesamt rund 14.000 Pflanzenarten ihren Lebensraum finden. Damit beherbergen die Gärten auf kleinstem Raum mehr als drei Mal so viele Pflanzenarten, wie in Deutschland natürlicherweise vorkommen (ca. 4000) und es sind zehn Mal so viele Arten, wie in Frankfurt wild wachsen (ca. 1400). Mit dieser bemerkenswerten pflanzlichen Vielfalt machen sie Frankfurt zu einem der artenreichsten Standorte weltweit.

Pflanzensammlungen als Grundlage der Wissenschaft und Forschung

“Die Gärten haben nicht nur großen Erholungscharakter, sie versorgen die Großstadt mit Sauerstoff und kühlen auch in heißen Sommern maßgeblich die Luft“, weiß Dr. Katja Heubach, die Direktorin des Botanischen Gartens und des Palmengartens. Sie unterstreicht: „Die riesige Artenvielfalt, die diese Sammlung in Frankfurt bietet, ist eine bedeutende Grundlage für Bildungsarbeit und Wissenschaft, die im besten Falle dazu beiträgt, auch die wildlebenden Pflanzen in ihren natürlichen Vegetationen und Ökosystemen zu erhalten.“ Beide Gärten sind auch Mitglied des Netzwerks BioFrankfurt.Ebenso Teil des Netzwerks ist die Goethe Universität.Seit 2014 erstreckt sich auf drei Hektar deren Wissenschaftsgarten am Riedberg. Die Wissenschaftliche Leiterin, Prof. Dr. Meike Piepenbring, langjähriges Vorstandsmitglied von BioFrankfurt, erklärt: „Der Aufbau und Pflanzenbestand des Wissenschaftsgartens orientieren sich am aktuellen Lehr- und Forschungsbedarf der Goethe Uni. Der Garten ist aber nicht nur offen für Wissenschaftler:innen und Studierende; auch interessierte Bürger:innen sind herzlich willkommen, um auf eigene Faust oder im Rahmen von Führungen den Freilandbereich und die Gewächshäuser mit den rund 2500 Arten zu besichtigen.“

Naturschutz und Naherholung

Die drei Botanischen Gärten mit ihrer Pflanzenvielfalt ergänzen sich durch ihre verschiedenen Ausrichtungen. Sie dienen dem Naturschutz, als Naherholungsort sowie zur Vermittlung von biologischem Wissen an alle Interessierten. Außerdem bieten sie vielfältige Habitate und Nahrung für zahlreiche Tiere (insbesondere Vögel und Insekten) und Pilze, die die Gärten ohne menschliches Eingreifen entdecken und besiedeln. Zu den 14.000 Pflanzenarten gehören zahlreiche tropische Arten, darunter bekannte Nutzpflanzen, heimische Pflanzen inklusive bedrohter Arten in Erhaltungskulturen und auch solche anderer Regionen der gemäßigten Breiten. Zudem finden Zierpflanzen in zahlreichen Sorten und Pflanzen, die in wissenschaftlichen Untersuchungen genutzt werden, in den Gärten ihren Platz.
In jedem der Gärten arbeiten Expert:innen, die die verschiedenen Arten dokumentieren und in eine Datenbank einpflegen. Jedes Mal, wenn neue Pflanzen hinzukommen oder entfernt werden, wird das vermerkt. Dabei unterscheiden sich die Pflanzensammlungen voneinander. Jeder Garten hat seine Spezialsammlungen, die zudem in gesonderten Publikationen festgehalten werden. Dank der gut vernetzten Zusammenarbeit lassen sich bei Bedarf Informationen zu jeder der 14.000 Pflanzenarten abfragen und stehen damit der Wissenschaft sowie der Allgemeinheit zur Verfügung.

Biodiversität erlebbar machen

Joachim Gottschalk, seit Mitte Oktober Sprecher des Netzwerks und zuvor langjähriges Vorstandsmitglied bei BioFrankfurt, betont: „Die Zusammenarbeit der verschiedenen Frankfurter Gärten ist ein gutes Beispiel für die Arbeit unseres Netzwerks. Unsere Vision bei BioFrankfurt ist es, dass Menschen im Rhein-Main Gebiet Biodiversität verstehen, erhalten und fördern. Um dieses hohe Ziel zu erreichen, bündeln wir das vielfältige Engagement unserer Mitglieder und machen es für alle sichtbar. So auch anhand dieser wirklich Mut machenden Biozahl.“

Weitere Informationen: www.biofrankfurt.de