So sehen Menschen in Wohnungsnot die Stadt Frankfurt
Eine außergewöhnliche Fotoausstellung ist von Sonntag, 4. August, bis Mittwoch, 14. August 2024, in der Agentur des städtischen Wandels in der Frankfurter Braubachstraße zu sehen. Von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen zeigen Fotografien aus ihrem Alltag und von ihren Orten, die ihre individuellen Perspektiven und Geschichten erzählen. Die kommentierten Bilder zeigen einen sehr genauen Blick auf die Stadt. Wohnungslose Menschen machen so ihre Welt sichtbar, ihre Stimme hörbar und bringen sich in den gesellschaftlichen Diskurs ein.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt von Menschen in Wohnungsnot, unterstützt von der Elisabeth-Straßenambulanz des Caritasverbands Frankfurt e. V. und der Frankfurt University of Applied Sciences. Sie ist Teil und Herzstück des Forschungsprojekts und stellt die Perspektive von wohnungslosen Personen in den Mittelpunkt. Durch ihre Fotos und deren Interpretation wird den Menschen ermöglicht, für sich selbst im städtischen Diskurs zu sprechen und ihre Lebenssituation in Frankfurt ins Gespräch zu bringen.
Zusätzlich zur Ausstellung bietet das Rahmenprogramm in verschiedenen Foren Diskussionen, eine Lesung und Informationen über Frankfurter Initiativen.
„Der andere Blick“ – eine Podiumsdiskussion aus der Perspektive Betroffener und von Hilfseinrichtungen ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung. Am Dienstag, 13. August, von 18 bis 20 Uhr, sprechen und diskutieren wohnungslose Menschen mit Vertreter:innen von Hilfseinrichtungen. er Abend wird von einem Jazzpianisten begleitet. Alle Abendveranstaltungen des Rahmenprogramms und weitere Informationen zur Ausstellung können im Flyer eingesehen werden, der abrufbar ist auf: https://www.caritas-frankfurt.de/esa
Hintergrund: Studie „Gebrechlichkeit wohnungsloser Menschen“:
Die Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas, kurz ESA, bietet seit 1993 niedrigschwellig medizinische Hilfe für Menschen in Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Frankfurt an. Mitarbeiter*innen beobachten seit längerem, wie sich die gesundheitliche Situation von Menschen in Wohnungs- und Obdachlosigkeit immer weiter verschlechtert. Aus diesem Grund wurde eine Studie initiiert, um die medizinische Expertise der Elisabeth-Straßenambulanz um eine sozialwissenschaftliche zu erweitern. Die FAHO-Studie (Faho: Frailty, Vulnerabilitiy and ability to act among homeless people in Frankfurt) untersucht in Zusammenarbeit mit der Frankfurt University of Applied Sciences den Zusammenhang von sozialer und gesundheitlicher Lage.