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Der Digital-Kompass startet eine Bildungsoffensive für Menschen mit Sehbehinderung, Hörbeeinträchtigung oder Mobilitätseinschränkung im digitalen Alltag.

Foto: Pexels/ Mikhail Nilov

Mit Unterstützung von ehrenamtlich Engagierten und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V., dem Deutschen Schwerhörigenbund e. V., der Verbraucher Initiative e. V. und der Universität Vechta soll Menschen mit Einschränkungen der Zugang zu digitalen Anwendungen erleichtert werden. In Wittstock überreichte Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke den Verbundpartnern, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (Bagso) und Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN), vergangenen Mittwoch die Zuwendungsbescheide über insgesamt rund 1,8 Millionen Euro.
„Menschen mit Sehbehinderung, Hörbeeinträchtigung und Mobilitätseinschränkung wollen an digitalen Themen teilhaben und mitwirken, das ist ihnen aber nicht immer uneingeschränkt möglich. Ich freue mich, dass wir mit den Projektpartnern und Engagierten gemeinsam an dem Ziel arbeiten, noch mehr Menschen den Weg in die digitale Welt zu ebnen”, sagte die Bundesverbraucherschutzministerin.
Joachim Schulte, der stellvertretende Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz ergänzte: „Wir möchten, dass die Chancen des Internets gerade auch von Menschen sicher genutzt werden, die im Alltag mit körperlichen Einschränkungen leben und Bildungsangebote vor Ort nur schwer oder gar nicht aufsuchen können.“
Die Angebote des Digital-Kompass bringen zum Beispiel Studierende und mobilitätseingeschränkte ältere Menschen in Lern-Tandems zusammen. In diesen Lern-Tandems werden grundlegende digitale Kenntnisse anhand anschaulicher Materialien vermittelt. Der Austausch erfolgt in den eigenen vier Wänden oder nach individuellen Wünschen, beispielsweise über Telefon, Chat, E-Mail oder Videoanruf.
Die Angebote des Digital-Kompass richten sich vor allem an Engagierte, die digitales Wissen an Menschen mit Einschränkungen weitergeben möchten. Sie werden in Schulungen für die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung und Hörbeeinträchtigung sensibilisiert sowie für die Weitergabe von Wissen qualifiziert. Geplant ist, dass sie ihr digitales Wissen in Formaten wie individuellen Beratungen, Kursen oder gemeinsamen Austauschrunden weitergeben.
Barbara Keck, Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft begrüßt den Zusammenschluss: „Der Zugang zu digitalen Medien für Menschen mit Einschränkungen kann ein Weg zu mehr Teilhabe bedeuten. Besonders ältere Menschen mit Seh- und Höreinschränkungen kennen diese Möglichkeiten häufig nicht. Das neue Beratungsangebot soll hier einen wichtigen Beitrag leisten.“ Der Digital-Kompass wird bis 2025 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Über die Bagso:
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. Hier sind rund 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.
Weitere Infos: www.bagso.de

Über Deutschland sicher im Netz e.V.:
Der gemeinnützige Verein DsiN wurde 2006 im Rahmen des 1. Nationalen IT-Gipfels (heute: DigitalGipfel) der Bundesregierung gegründet. Als Ansprechpartner für Verbraucher:innen und kleinere Unternehmen befähigt der Verein durch konkrete Hilfestellungen zum sicheren Umgang mit digitalen Diensten. DsiN ist Partner von Vereinen sowie auch der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat.
Weitere Infos: www.sicher-im-netz.de

Über den Digital-Kompass:
Der Digital-Kompass stellt kostenfreie Angebote für Engagierte bereit, die Menschen mit Hörbeeinträchtigung, Sehbehinderung und Mobilitätseinschränkung den Weg in die digitale Welt ermöglichen. Der Digital-Kompass ist ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Bagso und DsiN in Partnerschaft mit der Verbraucher Initiative e. V., dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., dem Deutschen Schwerhörigenbund e.V. und der Universität Vechta mit Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Weitere Infos: www.digital-kompass.de

Über den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.:
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) vertritt als Selbsthilfeorganisation die Interessen der Augenpatient:innen, der blinden und seh-behinderten Menschen sowie der blinden und sehbehinderten Menschen mit weiteren Behinderungen in Deutschland. Übergeordnete Ziele des Verbandes sind die Förderung der selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe der Betroffenen und die Durchsetzung von Barrierefreiheit. Der DBSV und seine Landesvereine bieten bundesweit Beratung an und haben dafür das qualitätsgesicherte Angebot “Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust” aufgebaut. Weitere Infos: www.dbsv.org

Über den Deutschen Schwerhörigenbund e.V. (DSB):
Der DSB kümmert sich um die Interessen von ca. 16 Millionen schwerhörigen, ertaubten und anderen hörgeschädigten Menschen in Deutschland auf Orts-, Landes- und Bundesebene. Er koordiniert, strukturiert und begleitet die fachliche, organisatorische und sozialpolitische Arbeit. Mit den Ortsvereinen und Selbsthilfegruppen ist der DSB Ansprechpartner für die Betroffenen vor Ort und unterstützt sie auf vielfältige Weise dabei, ihren Alltag erfolgreich und selbstbestimmt zu meistern. Er berät Betroffene in seinen bundesweiten EUTB und anderen Beratungsstellen.
Weitere Infos: www.schwerhoerigen-netz.de

Über die Verbraucher Initiative e.V. (Bundesverband):
Der gemeinnützige Verein kritischer Verbraucher:innen beschäftigt sich seit 1985 vor allem mit ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Themen. Er informiert u.a. mit monatlichen Themenheften und auf verschiedenen Internetseiten. Der Bundesverband setzt auf eine Ansprache u.a. der wachsende Zielgruppe Älterer und führt Forschungsvorhaben durch, etwa zu den Nachhaltigkeitspotentialen von Lebensmittel-Lieferdiensten. Der Bundesverband vertritt die Verbraucher-Perspektive auch in Beiräten, u.a. der REWE Group.
Weitere Infos: www.verbraucher.org

Über die Universität Vechta:
Das Team vom Fach „Management Sozialer Dienstleistungen“ der Universität Vechta befasst sich in seiner Forschung u.a. mit den Themenkomplexen Digitalisierung im Alter sowie digitale Freiwilligenarbeit. Die Universität Vechta versteht sich als „Hochschule in Verantwortung“ und Ideengeberin für die Zukunft mit einem Schwerpunkt auf den Sozi-alen Dienstleistungen und den zugehörigen relevanten Themenfeldern Altern sowie So-zialer und Kultureller Wandel.
Weitere Infos: www.uni-vechta.de/management-sozialer-dienstleistungen