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Anlässlich des „Tags gegen den Schlaganfall 2025“ informieren Expert:innen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe am Donnerstag, 8. Mai, am Lesertelefon. Die kostenfreie Rufnummer 0800 – 2 811 811 von 15 bis 18 Uhr erreichbar.

Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Jährlich erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, ein Viertel von ihnen zum wiederholten Mal. Für die Betroffenen und ihr Umfeld bedeutet ein Schlaganfall einen tiefen Einschnitt. Schon während der Erstversorgung und der anschließenden stationären Rehabilitation müssen die Weichen für das Leben danach gestellt werden. Dabei geht es einerseits um die medizinische und therapeutische Versorgung, andererseits um Themen wie Pflege, finanzielle Versorgung, Wohnsituation und Unterstützungsangebote, die den Betroffenen helfen, ihren Alltag zu meistern. Worauf es bei der Nachsorge ankommt und wie sich Betroffene die notwendige Unterstützung sichern können, dazu informieren Expert:innen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in der Sprechzeit am Donnerstag, 8. Mai.

Schlaganfallnachsorge: Viel hilft viel

Dank der nahezu flächendeckenden Erstversorgung in rund 350 Schlaganfall-Stationen überleben heute doppelt so viele Menschen einen Schlaganfall wie noch vor 30 Jahren. Bereits während der Akutphase, vor allem aber in der stationären Rehabilitation, starten umfangreiche Maßnahmen, um die durch die Hirnschädigung verloren gegangenen Fähigkeiten wieder zu erlernen oder auszugleichen. Während der Reha trainieren die Patient:innen täglich mehrere Stunden – meist über drei Wochen hinweg. Doch sobald die Betroffenen nach Hause zurückgekehrt sind, sinkt die Trainingsdauer auf meist nur noch 40 Minuten pro Woche. Die Folge: Der Fortschritt stagniert. Doch selbst lange nach einem Schlaganfall können Betroffene von intensiver Therapie profitieren und unerwartete Fortschritte machen – vorausgesetzt, sie erhalten von ihrem Hausarzt oder ihrer -ärztin eine Verordnung über die entsprechenden Maßnahmen.

Oft übersehen: Kognitive und psychische Folgen des Schlaganfalls

Nicht nur körperliche Fähigkeiten gehen verloren, auch Geist und Seele leiden unter den Folgen eines Schlaganfalls. Bei acht von zehn Betroffenen verursacht der Schlaganfall kognitive Folgen wie Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörungen. Auch hier lassen sich durch gezielte Neurorehabilitation und ambulante Therapie Verbesserungen der Hirnleistung und Handlungsfähigkeit erzielen. Ähnlich sieht es bei den psychischen Belastungen aus: Etwa ein Drittel der Patient:innen erkrankt nach einem Schlaganfall an einer Depression. Sie tritt oft erst einige Zeit nach der Rückkehr in den Alltag auf und äußert sich in gedrückter Stimmung, Selbstzweifeln, Angst, Rückzug sowie Kraft- und Antriebslosigkeit.

Das Leben wieder selbst in die Hand nehmen – mit der passenden Unterstützung

Das Leben nach dem Schlaganfall neu zu organisieren, kommt einer Herkulesaufgabe gleich, die ohne Unterstützung kaum zu bewältigen ist. Wie geht es finanziell weiter? Wie passe ich meine Wohnsituation an? Welche Hilfsmittel stehen mir zur Verfügung? Wie organisiere ich die Pflege zu Hause? Wer hilft mir bei all den Anträgen und Behördengängen? Die gute Nachricht: Es gibt eine Reihe von Unterstützungsangeboten, vom Krankengeld über Pflegeberatung und Leistungen für Schwerbehinderte bis zu Nachteilsausgleichen am Arbeitsplatz. Eine besondere Art der umfassenden Nachsorge bieten Schlaganfall-Lots:innen: Von der Erstversorgung in der Stroke Unit an informieren und beraten sie Betroffene und ihre Angehörigen über zwölf Monate hinweg. Sie dokumentieren die Behandlungen, koordinieren die Maßnahmen, unterstützen bei der Beantragung von Hilfsmitteln, der Suche nach einem Pflegedienst oder bei notwendigen Umbaumaßnahmen zu Hause.

Expert:innen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe am Lesertelefon

Wie kann ich das Risiko für einen weiteren Schlaganfall senken? Wer übernimmt oder koordiniert die medizinische Nachsorge? Welche Hilfsmittel gibt es bei Hand- oder Fußlähmungen oder Spastiken? Wie finde ich eine gute Therapiepraxis? Welche Therapien helfen lange nach einem Schlaganfall noch? Wie komme ich zurück in meinen Beruf? Alle Fragen rund um die Lebensgestaltung nach dem Schlaganfall beantworten unter anderem diese Expertinnen und Experten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in der Sprechzeit:

• Corinna Berger-Niemeyer; Schlaganfall-Lotsin, Evangelisches Klinikum Bethel, Bielefeld

• Sabina Decker; Ergotherapeutin, Geschäftsführerin des BDH-Therapiezentrum Ortenau

• Dr. med. Peter Grein; Facharzt für Neurologie und klinische Geriatrie, Palliativmedizin, Ernährungsmediziner, Chefarzt des Fachbereichs Neurologie und Schlaganfallmedizin der Ilmtalklinik, Pfaffenhofen a.d.Ilm

• Kathrin Jensen; Orthopädietechniker-Meisterin, Sanitätshaus Schütt & Jahn, Handewitt

• Gabriele Reckord; Fachanwältin für Medizinrecht und Familienrecht, Mediatorin, Gütersloh

• sowie weitere Expert:innen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Das kostenfreie Lesertelefon ist am Donnerstag, 8. Mai, von 15 bis 18 Uhr unter 0800 – 2 811 811 erreichbar.