Glockenkonzert am 2. Dezember bietet Anlass zum klangvollen Rundgang durch die Frankfurter Innenstadt.
Foto: visitfrankfurt/ Holger Ullmann
Am morgigen Samstag, 2. Dezember, können Bewohnende und Besuchende der Stadt Frankfurt von 16.30 bis 17 Uhr wieder das Große Stadtgeläute erleben. Dann läuten die Glocken der Innenstadtkirchen buchstäblich die Adventszeit ein und 30 Minuten lang ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Das Glockenkonzert erklingt nur viermal im Jahr: am Samstag vor dem 1. Advent, an Heiligabend und an den Samstagen vor Ostern und Pfingsten.
„Unser Großes Stadtgeläute bietet einen wunderbaren Anlass, durch die Innenstadt zu flanieren, hier und da innezuhalten und der Glockenkomposition zu lauschen. Das gemeinsame Erlebnis ist dabei eine feste Tradition geworden, die uns stimmungsvoll auf die Vorweihnachtszeit vorbereitet“, sagt Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, der für die Dotationskirchen zuständige Dezernent. „Wer den Weg ins Zentrum scheut, kann online von zuhause aus zuhören – auch das ist nur zu den traditionellen Terminen möglich, damit das eindrucksvolle Glockenkonzert etwas Besonderes bleibt.“ Eine entsprechende Audiodatei wird am Wochenende auf der Internetseite der Stadt Frankfurt am Main freigeschaltet, die man auf dem Computer oder auf dem Smartphone in Ruhe anhören kann. Sie ist unter Das Große Stadtgeläute von Frankfurt am Main | Stadt Frankfurt am Main zu finden.
Die Komposition des halbstündigen Konzerts bezieht zehn Kirchen der Frankfurter Innenstadt in einer festgelegten Reihenfolge mit insgesamt 50 Glocken ein. Das Klangerlebnis hat dabei eine lange Tradition: Das erste Läuten aller Frankfurter Glocken ist bereits im Jahr 1347 belegt, zur Begräbnisfeier von Kaiser Ludwig IV. Auch zu den Wahlen von Königen und Kaisern oder zu Goethes 100. Geburtstag ließ man die Kirchenglocken erklingen. 1856 beschloss dann der Senat der Freien Stadt Frankfurt, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläute zu veranstalten. Hinter dem heutigen Großen Stadtgeläute verbirgt sich jedoch eine Abstimmung der klanglichen Disposition aller einbezogenen Kirchen. Jede der beteiligten Kirchen hat ein eigenständiges, sehr unterschiedliches Geläute, das sich harmonisch einfügt. Das jetzige Klangbild hat der Mainzer Glockensachverständige Professor Paul Smets 1954 zusammengestellt.
Beliebte Standorte zum Zuhören sind die Hauptwache, der Liebfrauenberg, der Paulsplatz, der Römerberg und der Eiserne Steg. Einen speziellen Ort, um das Große Stadtgeläut am besten zu hören, gibt es aber nicht: Um es aktiv mitzuerleben, bietet sich ein Spaziergang durch das Stadtzentrum an.