Am 17. Juni um 18 Uhr findet ein Werkstattgespräch über die im Auftrag der Stadt Frankfurt entstehende Datenbank statt. Anmeldung erwünscht.
Sie zählen zu den Opfern der NS-„Euthanasie“ aus Frankfurt: Anna Villinger starb 59-jährig in Eichberg, Christian Krug wurde mit 35 Jahren in Hadamar in der Gaskammer erstickt, die elfjährige Anneliese wurde Opfer des Kalmenhofs in Idstein. Wie Tausend andere haben sie kein Gesicht, niemand kennt ihre Geschichte. Das soll sich nun ändern: Die derzeit im Auftrag der Stadt Frankfurt entstehende Datenbank wird die Namen und Lebensdaten sowie die Wohn- und Sterbeorte dieser Personen zusammenführen.
Welche Schwierigkeiten sind damit verbunden – über 80 Jahre nach den Verbrechen? Welche Möglichkeiten eröffnen sich und welche Erkenntnisse sind zu gewinnen? Am Montag, 17. Juni, gewährt der Historiker, Kulturwissenschaftler und Autor Christoph Schneider im Institut für Stadtgeschichte Einblick in seine laufende Forschung zu den Frankfurter Opfern der NS-„Euthanasie“ und spricht anschließend mit dem stellvertretenden Leiter des Fritz Bauer Instituts Tobias Freimüller über das Projekt und dessen Herausforderungen. Die Veranstaltung wird von Sophie Schmidt aus dem Team des Jüdischen Museums Frankfurt moderiert. Im Anschluss können Fragen aus dem Publikum gestellt werden.
Der Abend wird vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft zusammen mit dem Institut für Stadtgeschichte veranstaltet. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig wird die Gäste begrüßen: „Der Themenkomplex der NS-‚Euthanasie‘ in Frankfurt gehört bald nicht mehr zu den Desideraten der historischen Forschung. Die akribische Recherche von Schneider fordert zahlreiche bisher unbekannte Aspekte und Fakten dieser besonders perfiden Verbrechen zu Tage und gibt den Opfern ihre Namen zurück“, führt Hartwig aus.
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters in der Münzgasse 9. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine Voranmeldung unter pretix.eu/isgfrankfurt ist gewünscht.
Weitere Informationen finden sich online unter stadtgeschichte-ffm.de.