Es gibt in Frankfurt zahlreiche Angebote für Menschen ohne ausreichendes Einkommen. Menschen, denen diese Angebote helfen können, sind eingeladen, sie in Anspruch zu nehmen. Diejenigen, die diese Hilfen nicht brauchen, können vielleicht anderen davon erzählen, die sie noch nicht kennen. Oder sie können sich selbst ehrenamtlich in der Hilfe engagieren.
Im Winter fallen sie stärker ins Auge als sonst: die Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen, denen es oft sogar am Nötigsten fehlt. Am deutlichsten wird dies bei denen, die ohne eigene Wohnung leben, die ihre Nächte auf der Straße oder in sonstigen prekären Unterkünften verbringen und tagsüber auf den Plätzen und Straßen der Stadt oft ungern gesehen sind. Wer helfen will, kann den Kältebus des Vereins für Soziale Heimstätten informieren. Dieser ist in der kalten Jahreszeit im Stadtgebiet unterwegs und bietet den Transport zu einer Unterkunft, warme Decken und Getränke an. Er ist unter der Nummer 0 69/43 14 14 zu erreichen. Man kann aber auch die Notrufnummer 112 wählen oder die städtische Hotline 0 69/2 12-7 00 70 für soziale Notlagen, die rund um die Uhr besetzt ist.
Aber es gibt auch Menschen, die zwar eine eigene Wohnung haben, bei denen aber das Geld oft nicht ausreicht, etwa einen neuen Wintermantel zu kaufen, einen kaputten Kühlschrank zu ersetzen oder sich einen Kinobesuch zu leisten.
Die Senioren Zeitschrift stellt im Folgenden einige der zahlreichen Angebote vor, die es in der Stadt für diesen Personenkreis gibt. Menschen, denen diese Angebote helfen können, sind eingeladen, sie in Anspruch zu nehmen. Diejenigen, die diese Hilfen nicht brauchen, können vielleicht anderen davon erzählen, die sie noch nicht kennen. Oder sie können sich selbst ehrenamtlich in der Hilfe engagieren.
Lebensmittel
Zwei Phänomene haben dazu geführt, dass in Deutschland die „Tafeln“ gegründet wurden, von denen es auch zehn in Frankfurt gibt. Zum einen werden große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen, weil sie im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwertet werden können. Diese Waren sind oft qualitativ noch einwandfrei. Auf der anderen Seite haben immer mehr Menschen Probleme, ausreichend Lebensmittel zu kaufen. Oft müssen sie andere notwendige Anschaffungen zurückstellen, damit das Geld für die tägliche Nahrung reicht. Die Tafeln verstehen sich als eine Brücke zwischen Armut und Überfluss. Sie geben die Lebensmittel gegen einen symbolischen Betrag oder kostenlos an bedürftige Menschen ab oder beliefern Einrichtungen, die ihrerseits die Lebensmittel weitergeben.
Tafeln, bei denen Lebensmittel ausgegeben werden, gibt es in Frankfurt unter anderem im Bahnhofsviertel, in Fechenheim und im Gallus. Die genauen Ausgabeorte sowie die Ausgabezeiten finden sich auf der Webseite der Tafel unter www.frankfurter-tafel.de.
Aber nicht immer geht es nur darum, Lebensmittel günstig zu bekommen. Gerade ältere Menschen haben oft das Problem, dass es in einem für sie erreichbaren Umfeld keinen Lebensmittelmarkt mehr gibt. Zumindest an drei Stellen des Stadtgebietes (Eckenheim, Bonames, Sindlingen) hat die Werkstatt Frankfurt daher sogenannte Smart-Märkte eingerichtet. Mit einem Supermarkt-Vollsortiment soll damit die Nahversorgung sicher gestellt werden. Das Besondere an den Smart-Märkten: Es werden dort auch Langzeitarbeitslose zu Einzelhandelkaufleuten qualifiziert und Menschen beschäftigt, die sonst aus unterschiedlichen Gründen schwer in den Arbeitsmarkt zu vermitteln sind. Auch Ausbildungsplätze für Schulabgänger gibt es dort.
Möbel und Hausrat
Der Familienmarkt der Diakonie in Frankfurt-Bornheim ist ein Second-Hand-Kaufhaus mit einem großen Sortiment. Dort gibt es Hausrat aller Art wie zum Beispiel Geschirre, Gläser und Bestecke, Töpfe, Pfannen und Backformen, dazu Küchengeräte aller Art. Aber auch Lampen, Möbel und Heimtextilien kann man dort erwerben. Einkaufen können dort alle Inhaber eines Frankfurt-Passes, Menschen mit einem ALG II-Bescheid oder einem entsprechenden Berechtigungsschein und Studenten mit gültigem Studentenausweis.
Außerdem verfügt der Familienmarkt über einen Bereich, in dem Kleidung für Männer Frauen und Kinder verkauft wird.
Auch hier wird die Abgabe von Waren zu erschwinglichen Preisen kombiniert mit der Qualifizierung von Menschen, die langzeitarbeitslos sind: in Verkauf, Verwaltung, Logistik und Lagerwesen.
Familien-Markt
Freiligrathstraße 37-39
60385 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch von 9:00 bis 16:00 Uhr
Donnerstag von 9:00 bis 18:00 Uhr
Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr
Wer helfen will, kann hier Kleider und Möbel spenden. Möbel werden nach Besichtigung zu Hause abgeholt. Auch Wohnungauflösungen übernehmen Mitarbeitende des Familienmarktes. Brauchbares wird sortiert und im Markt angeboten, Anderes wird umweltgerecht entsorgt. Wer Möbel spenden will oder ein Angebot für eine Wohnungsauflösung einholen möchte, wendet sich an Telefon 0 69/ 38 03 75 – 49. Anmeldungen für Textilspendenabholungen und Kleinmöbel über 0 69/ 90 43 67 8 – 0.
Annahme von Spenden:
Montag bis Mittwoch von 8:00 bis 16:00 Uhr
Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr
Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr
Energie
Kostenlose Beratung zum Energiesparen bietet der Caritasverband an. Das Angebot wurde zusammen mit der Stadt Frankfurt entwickelt und wird für Haushalte mit geringem Einkommen angeboten (ALG II, Hartz IV, Frankfurt Pass). Die Berater sind langzeitarbeitslose Menschen, die speziell für diese Aufgabe geschult wurden. Tel. 0 69 / 2 56 22 75-0, energiesparservice@caritas-frankfurt.de
Kultur
Mit einem Kulturpass möchte der Verein Kultur für alle e.V. auch Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen, Kulturveranstaltungen zu besuchen. Er kann für ein Jahr zum symbolischen Preis von einem Euro unter anderem von Personen erworben werden, die etwa ALG II oder Hartz IV beziehen, die in Rente sind und Grundsicherung oder Sozialhilfe beziehen. Viele kulturelle Institutionen (Museen, Konzertveranstalter, Sportvereine und –veranstalter und viele mehr bieten günstige Eintrittspreise oder Freikarten für die Inhaber des Passes. Nähere Informationen über Leistungen und Adressen der stellen, bei denen der Pass beantragt werden kann, auf www.kulturpass.net
Reisen
Die Stadt Frankfurt bietet Senioren die Möglichkeit, kostenfrei Urlaub zu machen oder an Tagesfahrten mit Bus und Schiff teilzunehmen, wenn ihr Einkommen eine bestimmte Grenze unterschreitet. Welche Bedingungen zu erfüllen sind und wie der genaue Ablauf ist, können interessierte Senioren jeweils der SZ-Ausgabe 3 in jedem Jahr entnehmen. Da auf dieser Internetseite die Ausgaben der SZ archiviert sind, können die Reisebedingungen und die Reiseziele (jeweils in der Ausgabe 1 jeden Jahres) auch hier gelesen werden. Die Reiseziele reichen von Badeorten in den benachbarten Mittelgebirgen bis zu Orten in den Bergen und am Meer in Deutschland und nach Österreich.
Unterkunft
In Frankfurt gibt es mehrere Beratungsstellen und Unterkünfte für wohnungslose Menschen. Gerade im Winter sind diese Stellen auch auf eine verstärkte Nachfrage vorbereitet.
Menschen, die ihre Wohnung verloren haben und auf der Straße leben, erhalten dort Beratung und Hilfe, oft die Möglichkeit, sich zu duschen oder ihre Kleidung zu reinigen. Auch Kleider und Schlafsäcke, die gespendet werden, werden dort an Bedürftige abgegeben. In den Unterkünften können wohnungslose Menschen übernachten. In Frankfurt bieten Diakonie und Caritas solche Hilfen an.
Auf einer Liste der Diakonie für Hessen sind auch die Einrichtungen in Frankfurt aufgeführt:
Unter “http://diakonie-hessen-nassau.de -> Arbeitsfelder -> Armut und besondere soziale Schwierigkeiten” kann die Liste als pdf eingesehen oder heruntergeladen werden.
Die Angebote der Caritas, die auch eine Straßenambulanz und ein Wohnwagenprojekt für Wohnungslose umfasst, finden sich unter: