Bundesweit protestieren am 26. Oktober Ärzt:innen gegen schlechte Arbeitsbedingungen.
Anlässlich der bundesweiten Protestaktion am morgigen Mittwoch, 26. Oktober, wollen nicht nur in ganz Hessen zahlreiche Ärzt:innen ihre Praxen schließen, sondern bundesweit. Als einen Grund nennt die Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) die schlechten Arbeitsbedingungen für die niedergelassenen Mediziner:innen. Desweiteren wird die geringschätzende Haltung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Ampelkoalition gegenüber der ambulanten Versorgung angeführt. „Nicht nur, dass den Niedergelassenen durch die geplante Streichung der Neupatientenregelung deutschlandweit rund 400 Millionen Euro weggenommen werden sollen, die Krankenkassen fordern darüber hinaus, den Praxen den gesetzlich zustehenden Inflationsausgleich in den kommenden Jahren zu verweigern“, so die Vorstandsvorsitzenden der KVH, Frank Dastych und Eckhard Starke.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordert somit nun die gesetzliche Festschreibung einer Nullrunde für die nächsten Jahre. Die Steigungsraten des Orientierungspunktwertes, anhand dessen die Preise für ärztliche Leistungen festgelegt werden, hätten in den vergangenen fünf Jahren zu keinem Zeitpunkt die Steigerung der Praxiskosten gedeckt – insbesondere vor dem Hintergrund steigender Kosten für Miete, Energie, IT-Systeme oder Verbrauchsmaterial. Hinzu kommt die Neupatient:innenregelung, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nun gestrichen hat. Damit ziehe er laut des Hausärzteverband Hessen weitere Hunderte von Millionen Euro aus dem ärztlichen Vergütungssystem.
Die KVH als Unterstützer der Protestaktionen bittet Patientinnen und Patienten um Verständnis für die Schließungen am morgigen Mittwoch, zumal diese unmittelbar von der „versorgungsfeindlichen Politik des Bundesministers“ betroffen seien. Auch die Regeln im Zusammenhang mit der Terminservicestelle, die nun in das Gesetz aufgenommen wurden, stellen laut KVH eine „Farce“ dar.