Immer mehr Senior:innen in Deutschland benötigen Grundsicherung.
Vielen Senioren in Deutschland reicht die Rente nicht mehr zum Leben. Die Zahl der Ruheständler:innen, die ergänzend zur Rente Leistungen aus der Grundsicherung beantragen müssen, steigt an. Das berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ mit Bezug auf eine Aufstellung des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion im Bundestag angefragt hat. Demnach erhielte im Juni dieses Jahres bundesweit fast 628.600 Menschen im Rentenalter Grundsicherungsleistungen, das sind 51.000 mehr als noch im Juni des Vorjahres. Der Anteil an Frauen liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamts bei 354.700.
Wenn die Rente nicht reicht
Die Grundsicherung wurde im Jahr 2005 eingeführt, um das finanzielle Existenzminimum für Rentner:innen zu sichern. Sie wird an Senior:innen ausgezahlt, deren Einkommen nicht ausreichend ist, um den eigenen Lebensunterhalt zu decken. Zum Umfang der Leistungen zählt die Unterstützung von Unterkunfts- und Heizungskosten sowie die Übernahme von Kranken- und Pflegesicherungsbeiträgen. Sie ist an einen Wohnort in Deutschland gekoppelt. Zudem müssen Betroffene nachweisen, dass sie laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) „dauerhaft voll erwerbsgemindert“ sind. Wie hoch die Grundsicherung letztlich ausfällt, ist vom Einkommen sowie vom eigenen Vermögen abhängig. Als Faustformel gibt die DRV an, dass ab einem Netto-Gesamteinkommen von unter 924 Euro der Anspruch auf soziale Grundsicherung geprüft werden sollte.
Abwehrschirm gegen Altersarmut
Dass die Altersarmut angesichts der ungebremsten Inflation beständig ansteige, sei laut Linkenfraktionschef Dietmar Bartsch, kein Wunder, entsprechend sehe er dem Bericht zufolge dringenden Handlungsbedarf: „Wir brauchen einen Abwehrschirm gegen Altersarmut. Die Preise für Strom und Gas müssen vor dem Winter gedeckelt werden, nicht danach.“
Die Energiepauschale von 300 Euro müsse für kleine bis mittlere Renten erhöht werden, sagte der Linken-Fraktionschef. Er forderte zudem eine umfassende Reform der Grundrente. „Die Bundesregierung sollte angesichts der Zehn-Prozent-Inflation die unzureichende Grundrente in eine armutsfeste, solidarische Mindestrente in Höhe von 1200 Euro umwandeln“, so Bartsch.